Titel: | 7-Täler-Stadtgeschichten |
Autorin: | Maria Hauk-Rakos |
DarstellerInnen: | Kolpingtheater: "Sieben-Täler-Bühne", Dietfurt |
Regie: | Charlotte Meier-Röll |
Newsartikel: | 7-Täler-Stadtgeschichten |
Ein besonderes "Geburtstagsgeschenk" hatte das Kolpingkindertheater für die Stadt Dietfurt anlässlich des Jubiläums: "600 Jahre Stadtrechte Dietfurt" parat: Die "7-Täler-Stadtgeschichten", die an sieben Stationen in der Stadt schauspielerisch einen Einblick in die Dietfurter Vergangenheit gewährten.
Mitwirkende waren dabei, neben den 7-Täler-Knirpsen, Kinder und Frauen der KAB, ein Team der Stadtbücherei Dietfurt, ein Teil der Kolping 7-Täler-Bühne, der Männerchor, Dietfurter Musikanten sowie das Franziskanerkloster; insgesamt 31 Kinder und 20 Erwachsene allein als Schauspieler. Alle Beteiligten zusammen genommen, auch die Helfer hinter den Kulissen, waren es über 100 Personen, die - unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Carolin Braun als Stadtoberhaupt - das Schauspiel "auf die Bühne" brachten.
Mit "Ausläuterer" Josef Maier und Postbote Xaver Weber - beides historische Personen - nahmen die Geschichten anlässlich des Stadtjubiläums im Jahr 1903 ihren Anfang. Beide Figuren übernahmen dabei die Rahmenhandlung und führten durch das Stück, fungierten quasi als Klammer.
Begleitet und musikalisch umrahmt wurden die einzelnen Szenen von Dietfurter Musikanten. Gespielt wurde im Original Oberpfälzer Dialekt.
Mit den Glaubensgeschichte(n) tauchte das Stück anno 1520 tief in die Dietfurter Geschichte ein. Im Mittelpunkt der zweiten Station stand dabei Argula von Grumbach, die sich als protestantische Reformatorin im 16. Jahrhundert in Dietfurt sehr um die Anliegen der jungen Mädchen annahm und sich dafür einsetzte, dass das Wort Gottes jedem zustünde, unabhängig von Geschlecht, Reichtum und Stand. Argula von Grumbach, die 1492 geboren wurde, wirkte auch in Dietfurt und nahm sich der Jugend sehr an, was in den 7-Täler-Stadtgeschichten vor dem Pfarrheim dargestellt wurde, wo Grumbach damals wohnte.
Station Nummer drei zeigte die Wassergeschichte(n) von 1867, im Franziskuspark, in denen die Waschfrauen auftraten. Diese Szene bezog sich auf die Belege der Siechenpflegerin Hohmeyer, die in ihren Aufzeichnungen und Berichten die damaligen Zustände des ehemaligen Spitals beschrieb, das damals an der heutigen Friedhofskirche existierte.
Die vierte Station rückte die Braugeschichte(n) aus dem Jahr 1850 in den Fokus. In den früheren Ratsprotokollen ist von einer legendären Bierprobe die Rede. Eine kleine Bierprobe gab es auch aktuell im Stück für die Zuschauer, bei der das eigens für das Jubiläumsjahr gebraute Ägidi-Bier verkostet werden konnte und zum Ausschank kam. Auch der dortige - zum Franziskanerkloster gehörende Bergkeller - konnte besichtigt werden.
Mit den Gründungsgeschichte(n) beschäftigte sich die 5. Station - mit der Gründung des Klosters durch die Schenkung des Bürgermeisters Johann Huebmer im Jahr 1660. Diese Szene spielte im Klostergarten, wohingegen die Schulgeschichte(n), die sechste Station, beim Franziskusbrunnen im Vorhof des Klosters stattfand, da hier eines der ersten Schulgebäude in Dietfurt vormals stand. Die sechste Szene zeigte den Alltag eines Lehrers und nahm Bezug auf die Existenz des Mädchenschulhauses und der Sternschwestern, die damals schon in Dietfurt waren.
Die letzte Station Nummer sieben, gab die Klostergeschichte(n) wieder. Hier wurde die Einkleidungsszene von Georg Werner, dem gebürtigen Dietfurter und späteren Bruder Balthasar Werner gezeigt. Diese Szene wurde in der Klosterkirche aufgeführt und vom Dietfurter Männerchor musikalisch begleitet.
Einen angemessenen Ausklang fanden die 7-Täler-Stadtgeschichten am Abend im Garten des Franziskanerklosters, welches die Mitwirkenden bestens unterstützt hatte.