7-Täler-Stadgeschichten

aus dem Neumarkter Tagblatt vom 14.06.2016

Ein Volltreffer waren die „7-Täler-Stadtgeschichten“, die zum Jubiläum „600 Jahre Stadt Dietfurt“ am Sonntag ihre Premiere hatten. Dabei erfuhren die Zuschauer in sieben Szenen Wissenswertes aus der Geschichte Dietfurts. Maria Hauk-Rakos hat das Theater geschrieben, Charlotte MeierRöll führte Regie. Die Darsteller waren 51 Kinder und Erwachsene. Und auch das Wetter spielte mit: Die Szenen konnten wie geplant im Freien aufgeführt werden.

Etwa 300 Interessierte drängten zum Pfarrheim zur Erstaufführung. Die Kolpingsfamilie hatte den Nachmittag organisiert – für sie sprach Maria Hauk-Rakos. Sie dankte allen, die das Schauspiel möglich machten. Auch Schirmherrin Bürgermeisterin Carolin Braun dankte den Beteiligten. Bei der ersten Szene – sie spielte um 1903 – ging es um „Heimatgeschichte(n)“. Dabei traten im Pfarrheim Ausläuterer Josef Maier (Nikolaus Landa) und Postbote Xaver Weber (Stefan Graf) auf. Bei ihrem Gespräch erfuhren die Zuschauer vom Wirken der „Minderbrüder“ (Franziskaner) und der Sternschwestern in der Mädchenschule. Für letztere haben Burgl und Anna Waffler das Grundstück gestiftet. Ebenso berichteten sie vom ehemaligen Schloss, das sich an der Stelle befand, wo heute das Pfarrheim steht. Dort wohnte Argula von Grumbach, die sich im 16. Jahrhundert für das Wort Gottes und dafür einsetzte „dass net bloß de Buam sondern a de Moila Lesen und Schreiben lerna derfa.“

Waschweiber an der Laber

Danach ging es vor das Pfarrheim, wo es um „Glaubensgeschichte(n)“ aus der Zeit um 1520 ging. Argula von Grumbach (Conny Kuffer) erzählte dort Mädchen von Gott. Nächste Station war der Franziskuspark. Da dort die Laber vorbei fliest, wurden „Wassergeschichte(n)“ von 1905 präsentiert – von Waschweibern. Sie erzählten vom „weißen Fräulein“ von der Oedenburg und vom Bau des Siechenhauses. Anschließend ging es zum Antoniusbrunnen, zu den „Bräugeschichte(n)“. Ganz in der Nähe ist der frühere Bierkeller der Klosterbrauerei. Dort berichteten Xare (Jakob Rakos) und Sepp (Elias Röll) unter anderem, dass früher der Magistrat (Stadtrat) von Zeit zu Zeit das Bier der ehemals zwölf Brauereien testen musste.

Der fünfte Akt spielte im Klostergarten. Dort ging es vor allem um die Gründung des Klosters um 1660. Dietfurt hat es dem damaligen Bürgermeister Johann Huebmer (Robert Huber) zu verdanken, der den Franziskanern aus seinem Privatbesitz drei Tagwerk Grund schenkte. Im Vorhof der Klosterkirche befasste sich das Theater mit der„Schulgeschicht(e)“ um 1903. Ganz in der Nähe ist das 1805 eingeweihte Schulgebäude, heute Gästehaus des Klosters. Bei dieser Szene gab es auch Verbindungen zum Wirken der Schwestern vom Orden Maria Stern und zur Oberin Schwester Ildefonsa Spitzelberger (Kathrin Gaag-Graf). Siebte Station war die Klosterkirche, in der 1903 Georg Werner als Franziskaner in den Orden aufgenommen wurde. Den Ordensmann spielte Lukas Röll, den Oberen Guardian Pater Cäsar Minges Martin Hengl. Diese Szene umrahmte der Dietfurter Männerchor unter der Leitung von Max Bauer.

Abschluss im Klosterhof

Bei allen Darstellungen ernteten die Spieler viel Beifall. Er galt vor allem auch Maria Hauk-Rakos und Charlotte Meier-Röll. Sie steuerten die Aufführungen im Hintergrund. Meier-Röll hat mit Conny Kuffer auch die Kostü- me genäht. Abschließend wurden die Besucher im Klosterhof noch von der Kolpingfamilie bewirtet. Erlös und Spenden werden einem guten Zweck zugeführt. 

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