Dietfurt (pmd) Ein kleines Jubiläum feierte am Samstag die beliebte Waldweihnacht. Sie wurde heuer bereits zum 15. Mal von der Kolpingsfamilie abgehalten.
Die erste Station war in der Dietfurter Klosterkirche. Maria Hauk-Rakos begrüßte alle Anwesenden und freute sich, dass die Kirche so gut gefüllt war. Die „7-Täler-Knirpse“ fieberten ihrem 1. Auftritt entgegen. Die 16 kleinen Schauspielerinnen und Schauspieler und die 2 Erzählerinnen (Emilie Leopold und Maria Freihart) probten seit Wochen für das Stück: Der Weihnachtsnarr frei nach Max Bollinger.
Musikalisch stimmten die „5 Blousad´n 6“ (5 Bläser und ein Quetschen Spieler) auf das Stück ein. Dieses handelte von Enano (gespielt von Phillip Flierl), einem Narr. Er war sehr geschätzt. Viele Menschen kamen von weit her, um ihn zu sehen und über ihn zu lachen. Doch Enano war ein trauriger Narr, der gerne etwas schlauer gewesen wäre. Er wollte so klug sein, wie die Sterndeuter. Eines Tages entdeckte er etwas Seltsames am Himmel. Einen hellen Stern. Als er am nächsten Morgen seine Späße am Marktplatz zum Besten geben wollte, waren kaum Menschen da. Er fragt ein altes Mütterchen (Sarah Rauh), was denn los sei. Sie erklärt ihm, dass der König Sterndeuter zu sich rufen ließ, nachdem gestern der helle Stern aufgetaucht war. Diese erklärten, dass ein großer König geboren werden sollte. Wer dem Stern nachginge, der würde den König finden.
Der Narr wollte dem Stern folgen und dem neuen König seine Dienste anbieten. Mit auf dem Weg nahm er seine Narrenkappe, sein Glockenspiel und eine Wüstenrose, diese Gaben wollte er dem König bringen. Auf seinem Weg traf er auf einen Jungen, der Sidi heißt. Sidi (Laurenz Graf) konnte nicht laufen und möchte von Enano von der Welt erzählt bekommen. Der Narr malt die Welt mit den schillerndsten Farben aus, so dass Sidi das Gefühl hat, selbst dort gewesen zu sein. Zum Abschied bekam der gelähmte Junge die Narrenkappe geschenkt. Immer wenn er traurig sei, dann würde er diese aufsetzen und an Enano und seine wunderschönen Geschichten denken.
Enano folgte dem Stern weiter und kam zu einem Palast. Voll Freude wollte er eintreten. Hier musste der neue König wohnen. Doch drei Wachen (Vinzent Meyer, Tim Dürr, Anton Palm) versperrten ihm den Weg. Die Wachen erzählen, dass es im Palast eher traurig zuginge Die Prinzessin Leila (Amelie Handfest) sei blind und lache niemals. Der Narr wollte unbedingt die Prinzessin sehen und die Wächter gewährten ihm den Wunsch. Enano erzählte der Prinzessin die schönsten und lustigsten Geschichten, doch ein Lächeln konnte er ihr nicht abgewinnen. Vom vielen Erzählen müde geworden, wollte er sich verabschieden. Da fiel ihm das Glockenspiel aus der Hand. Leila wollte wissen, was das war. Da spielte der Narr auf dem Glockenspiel und die Prinzessin begann zu lachen.
Musikalisch gestaltet wurde das Stück von Maria Hauk-Rakos und Stefanie Meyer-Graf, die mit der Querflöte begleitete.
Mit der Musik, die der Narr machte, war es der Prinzessin so, als ob sie alles sehen könnte. Enano schenkte Leila das Glockenspiel und machte sie glücklich. Nun konnte sie selbst darauf spielen und all die bunten Farben in ihrem Kopf sehen.
Der Narr verabschiedete sich und zog weiter. Am nächsten Morgen war er müde vom Laufen, da stolperte er über einen alten Mann (Martin Kirschner). Dieser konnte nicht mehr laufen und fühlte sich müde und nutzlos. Enana half ihm nach Hause in seine Hütte. Das alte Väterchen fühlte sich nutzlos und ohne Kraft. Da schenkt der Narr ihm seine Wüstenrose. Die erst leblos aussah, aber mit etwas Wasser zu neuem Leben erwachte und wieder grünte.
So machte sich Enano erneut auf den Weg. Die Kinder zogen gemeinsam mit den zahlreichen Besuchern weiter zum Franziskus Park. Der Narr wollte fast aufgeben, da er schon so lange unterwegs war. Da bemerkte er, dass der Stern noch heller leuchtete und stehen geblieben war. Nach dem Weihnachtsevangelium vorgelesen von Maria Hauk-Rakos, erschien ein Engel (Johanna Gietl), der die Frohe Botschaft verkündete. Daraufhin machten sich die Hirten (Matthäus Graf, Hannes Dürr, Benedikt Palm) auf den Weg zur Krippe. Sie brachten Maria (Alena Schmidt) und Josef (Noah Schmidt) und dem Neugeborenem ihre Gaben. Da traute sich auch Enano zum Neugeborenen. Voller Scham, weil er mit leeren Händen kam senkte er den Kopf. Maria legte vertrauensvoll ihren Sohn in die Arme des Narren. Da wurde ihm ganz warm ums Herz.
Der Engel stellte die Frage, was wir dem Kind bringen. Die Antwort kam von Maria, Josef, Prinzessin Leila und Sidi: „Dort wo wir einander gütig die Hände reichen, wo Trauer der Freude muss weichen. Immer wenn wir einander vertrauen und auf die Güte der Nächsten bauen, wenn wir einander ein Lächeln schenken ohne Frage nach Lohn, das sind die wirklichen Gaben für Gottes Sohn.“
Die Bläser schlossen das Weihnachtsstück mit harmonischen Klängen ab.
Nikolaus Lande, bedankte sich im Namen der Kolping Vorstandschaft für die gelungene Aufführung und die geleistete Arbeit aller Mitwirkenden. Vor allem bei Maria Hauk-Rakos, Charlotte Meier-Röll und Cornelia Kuffer, die Regie führten und in unzähligen Stunden das Stück mit den „7-Täler-Knirpsen“ einstudierten. Die Besucher lobten die gelungene Veranstaltung und freuten sich an dem herrlichen Ambiente. Mit einem lange anhaltendem Applaus wurde allen Mitwirkenden Beifall gezollt.
Am Ende wurden an Bruder Johannes Matthias, dem Guardian vom Dietfurter Franziskaner Kloster, eine Spende von 500 Euro übergeben. Dies war ein Teil des Erlöses, der 7 Täler Stadtgeschichten, die anlässlich der 600 Jahr Feier gespielt wurde. Bruder Johannes Matthias freute sich sehr über die Spende und nahm sie mit einem herzlichem Vergelt´s Gott entgegen.
Im Anschluss an die Waldweihnacht gab es für alle Besucher Kinderpunsch, Glühwein, Lebkuchen und Würstl, die von der Kolpingfamilie angeboten wurden.