Fast ausverkauft war das Dietfurter Pfarrheim am Sonntagnachmittag bei der Premiere des Theaterstücks "Die drei Henna und der nasse Gockl" von Anika Abel. Die Sieben-Täler-Bühne der Kolpingfamilie lieferte beste Unterhaltung für die ganze Familie.
Zur Einstimmung und in den Pausen spielten die 5 blousadn 6, diesmal allerdings zu siebt, da Nikolaus Landa sie am Schlagzeug begleitete. Begrüßt wurden die Zuschauer von Michael Rakos, der seit 27 Jahren für Kolping auf der Bühne steht und von dieser auch nicht mehr wegzudenken ist. Er freute sich, dass zu der ersten Aufführung am Nachmittag die Gäste so zahlreich gekommen waren.
Das Pfarrheim war mit einem bunt gemischten Publikum besetzt. Gekommen waren Bewohner von Regens-Wagner in Holnstein, vom Caritas-Alten- und Pflegeheim Bruder-Baltasar-Werner sowie viele Kinder mit ihren Eltern und Senioren. Das Pfarrheim war mit Tischen bestückt, es wurden Kaffee, Kuchen und kalte Getränke angeboten, die von der Kolpingjugend ausgeschenkt wurden.
"Drei Henna und der nasse Gockel, das klingt nach einigen Turbulenzen. Die Herren der Schöpfung kommen am Anfang des Stückes nicht besonders gut weg, deshalb bitten wir um etwas Nachsicht beim männlichen Publikum", so Rakos. Im ersten Akt sitzt Altbäuerin Philomena Hopfenstich, gespielt von Birgit Kuffer, mit ihrer Freundin Theres (Franziska Hengl) und Nachbarin Kreszenzia (Cornelia Meyer) am Tisch und schimpft über die Männerwelt, mit der sie ein Leben lang nur schlechte Erfahrungen gemacht hat. "Lasst den Blutdruck, Blutdruck sein, wir trinken jetzt ein Schnäpselein und wir schwören Stein und Bein, uns kommt hier kein Mann mehr rein." So besiegeln die drei Frauen ihren Schwur. Damit dies auch für alle sichtbar ist, schreiben sie ein Warnschild für alle drei Häuser, darauf ist zu lesen: "Jedes dritte männliche Individuum wird erschossen! Zwei waren schon da!" So ist auch für den Letzten zu erkennen, wie ernst es ihnen ist.
Die junge Bäuerin Josefa, die von Simone Kuffer verkörpert wird, ist wegen der Verbohrtheit ihrer Mutter schier am Verzweifeln. Liebt sie doch Gendarm Michl (Simon Graf), den sie auch heiraten möchte. Doch einer Hochzeit würde die Altbäuerin niemals zustimmen. So kann sich das junge Paar nur heimlich treffen.
Mit auf dem Hopfenhof leben noch zwei etwas einfältige Mägde Annamirl (Cornelia Handfest) und Urschl (Charlotte Meier-Röll). Die Mägde sind eine Idealbesetzung. Beide Damen entwickeln sich bereits nach wenigen Sätzen zum Publikumsliebling.
Annamirl ist verliebt in Loisl, doch diese Liebe wird scheinbar nicht erwidert. Cornelia Handfest spielt grandios die schrullige Annamirl, die zwischen Lachen und Weinen, Kreischen und Singen über die Bühne springt, schleicht oder einfach nur dasitzt und jammert, weil sie so viel zu tun hat. Urschl, die ältere der beiden Mägde gibt gerne den Ton an und schafft der jüngeren Magd die Arbeiten an, die sie selbst nicht mag. Urschl spielt ihre charakteristische Rolle bravourös. Wenn die beiden Mägde die Bühne betreten, dann wird es laut. Sie zanken sich, was das Zeug hält oder diskutieren, wer was zu tun hat. Ein Kind aus dem Publikum ruft hinein: "Die putzen ja gar nicht, die streiten ja nur." Das Publikum biegt sich vor Lachen, immer wieder gibt es Szenenapplaus.
Es geht turbulent zu auf der Bühne. Jungbäuerin Josefa vertraut sich ihrer Freundin Cilli (Irina Rakos) an. Sie beschließen, Philomena von ihrem Männerhass zu kurieren.
Da es am Hof immer viel zu tun gibt, holt sich Josefa die Haushälterin Genoveva auf den Hof. Doch hinter Genoveva verbirgt sich ein Geheimnis. Alle Männer, die auf den Hof kommen, werden ohne lange Umschweife verjagt. Poldi (Michael Rakos) will am Hof anwerben und seine Dienste als Knecht anbieten. Doch soweit kommt er nicht, da vertreibt ihn schon die alte Bäuerin mit einem Besen. Simmerl (Nikolaus Landa) ergeht es nicht besser. Er wird von der unglücklich verliebten Magd Annamirl mit Besenhieben hinauskomplimentiert. Die Männer wissen gar nicht, wie ihnen geschieht.
Zwei Lausbuben Maxl, gespielt von Elias Röll, und Bepperl, verkörpert von Jacob Rakos, sorgen mit ihren Streichen für viel Gelächter. Sie werden von den Frauen akzeptiert, da sie noch keine echten Mannsbilder sind. Cilli, ihr Freund Franzl (Jonas Röll), die junge Bäuerin Josefa und ihr Michl schmieden einen Plan. Dabei brauchen sie die Unterstützung von Balduin Gockelmann, eines Vagabunden, alias Lukas Röll. Sie wollen, dass Philomena ihren Schwur, keinen Mann mehr auf den Hof zu lassen, rückgängig macht.
Mit viel schauspielerischem Geschick verkörpern die Laiendarsteller ihre Rollen und begeistern ihr Publikum. Bei der Rollenbesetzung zeigte die Regisseurin Charlotte Meyer-Röll, welch gutes Händchen sie da hat. Die Charaktere waren perfekt besetzt. Als Souffleusen fungierten Lisa Fritz und Christina Oexl aus Töging. Ein Extralob verdient die Spielerschar für das von ihr selbst geschaffene Bühnenbild. Weitere Vorführungen finden am kommenden Samstag und Sonntag sowie am Samstag, 10. und Sonntag, 11. März statt, Beginn jeweils um 19 Uhr.
Kartenreservierungen nimmt Charlotte Meier-Röll unter Telefon (08464) 8473 entgegen. Für die Abendvorstellungen gibt es Bewirtung mit Getränken und Brotzeiten.
Aus dem Donaukurier vom 27.02.2018